Auf dem Weg zum Jahresende

Und plötzlich ist das Jahr schon wieder um. Seit etwa fünf Jahren habe ich das Gefühl, ständig über diese besonderen Zeiten zu schreiben. Und die sind es ja auch irgendwie, aber dieser Status verschwindet nicht. Wir gewöhnen uns an zuvor Undenkbares. Wir gehen notgedrungen mit Aufgaben um, die uns gestellt sind und hören dennoch nicht auf, darauf zu warten, dass sich die Dinge wieder normal anfühlen. Ich ahne, das wird nicht so sein. Ganz faktisch treffen mich zum Beispiel die gestiegenen Rohstoffpreise im Edelmetall Sektor. Sie werden überall Informationen dazu finden können. Ich habe mich dazu entschieden, die Preise zunächst nicht anzuheben. Diese Entscheidung werde ich auf Dauer nicht halten können, aber zunächst eben doch. Deswegen möchte ich Ihnen dringend empfehlen, mich noch vor der Frühjahres Pause, die ich ja jedes Jahr mache, zu besuchen und sich zu; wie sagt man heute so schön, `gönnen`, womit Sie schon lange liebäugeln. Der Handel bereitet sich auf diese Situation vor, indem er auf Edestahl Schmuck umstellt. Entschuldigung, aber das ist für mich wie Cola in einen guten Wein zu schütten. Diesen neuen Trend werde ich sicher nicht mitmachen. Geht die Entwicklung so weiter, und damit ist ja zu rechnen, werde ich mein Handwerk wohl nicht mehr ausüben. Sie alle, die mich seit langem begleiten, wissen, dass meine Preise immer sehr freundlich waren. Auch wenn es sich natürlich um ein hochpreisiges Handwerk handelt und ich sehr gut verstehe, dass man eben nicht, mal eben so, sich sowas kauft. Aber genau darin liegt auch der Schatz. Es sind nicht die günstigen Teelichter kurz vor der Kasse ( die sind auch nicht mehr wirklich günstig ). Es sind fast immer Unikate, Einzelstücke, die ein Teil Ihrer persönlichen, unverwechselbaren Identität werden. Und nun schlage ich den ganz großen Bogen; Ohne Kunst und Kultur verlieren wir unsere Identität! Es ist jetzt schon so, dass Kulturbeiträge in den Zeitungen kaum noch Platz finden. Diese Entscheidungen werden auf Grund niedriger und kurzer Klickzahlen in den Onlineversionen der jeweiligen Zeitungen getroffen. Nebenbei, es gibt einen großen Artikel in der Rp vom vergangenen Samstag. Angriff auf das Bauhaus. Die AfD bezeichnet das Vermächtnis von Walter Gropius als “ Irrweg der Moderne“. Ich sag ja, vor Kurzem noch undenkbar! Kultur wird immer weniger gefördert, ja viele andere Bereiche auch., aber der kulturelle Ausdruck einer Gesellschaft ist Identitäts- und Charakter bildend. Ich meine, in Zeiten in denen wir uns über ` Entfremdung ` unterhalten, wichtiger denn je! Ich bleibe am Ball , kann aber nicht alles wegatmen. Deswegen ganz ehrlich und offen, kommen Sie zu den offenen Ateliers unterstützen Sie, die so unermüdlich arbeitenden Künstler und sind auch vielleicht ein wenig stolz auf das, was Ihre Stadt, Ihr Land so erschafft. Das darf man nämlich durchaus sein! Die Termine werden zeitnah hier veröffentlicht. Ich freue mich auf Sie!

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